Neben den klassischen Pflichtfächern Deutsch, Mathe und Englisch werden an den Realschulen auch Wahlpflichtfächer angeboten. Die berufsbezogenen Wahlpflichtfächer der Realschulzweige sollen schon im jungen Alter (Klasse 7-10) Fähigkeiten und Vorlieben der Schüler/innen fördern, um sie so optimal auf das Berufsleben vorzubereiten.
Typische Fächer dieser Kategorie sind: Fremdsprachen, Mathematik und Naturwissenschaften, Sozialwesen, Sport oder Gestaltung und auch wirtschaftsbezogene Wahlpflichtfächer wie Wirtschaft und Rechnungswesen. In vielen Schulen gibt es auch fächerübergreifende Wahlpflichtfächer, wie zum Beispiel Natur und Technik oder Mensch und Umwelt in Baden-Württemberg oder Gesundheit und Ernährung in Bayern.
Da jedes Bundesland eine eigene Schulpolitik betreibt, unterscheiden sich die Wahlpflichtfächer je nach Bundesland und Schule. Das Wahlpflichtfach wird in der Regel in vier Wochenstunden unterrichtet, die restlichen 80% des Unterrichts sind für alle Schüler gleich.
Normalerweise gibt es die Wahlpflichtfächer in den Klassen 7. bis 10. Schüler sollen die nächsten Jahre die Möglichkeit haben, ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten nachzugehen und diese zu vertiefen. Schüler/innen müssen sich etwa ab dem zweiten Halbjahr der 6. Klasse für die Wahlpflichtfächer entscheiden. An einigen Schulen kann ab der neunten Klasse neu gewählt werden. Aber auch wenn die Wahlpflichtfächer nach zwei Jahren wechseln, sollte man sich gut informieren, bevor man sich entscheidet. Der Realschulabschluss ist dabei für alle gleichwertig, egal welches Wahlpflichtfach belegt wird.
Da es nicht immer leicht ist, sich für ein Fach zu entscheiden, können Eltern behilflich sein. Denn wer weiß schon in der 6. Klasse genau, welchen Berufsweg er einschlagen soll oder was es mit dem Fach Wirtschaft auf sich hat?
Als Elternteil hast Du sicher einen guten Einblick in die Fähigkeiten und Vorlieben Deines Kindes und kannst ihm so bei der Entscheidung helfen. Eine Frage, die Schüler und Eltern stellen könnten, ist: Was ändert sich, wenn ich mich für ein Wahlfach entscheide, das ich dann für zwei oder vier Jahre im Stundenplan habe?
An einem Beispiel aus Bayern erklären wir, wie die Wahlpflichtfächer des jeweiligen Realschulzweiges den Schulalltag Deines Kindes beeinflussen und welche Voraussetzungen oder Interessen Dein Kind für einige der Fachbereiche mitbringen sollte.
(Achtung: Nicht in allen Bundesländern/Schulen sind diese gleich oder gibt es sie überhaupt).
Der Schwerpunkt liegt hier auf den Themen Mathematik, Chemie, Physik und IT.
Da hier viel Mathe vorkommt, sollte man gute Noten mitbringen und sich auch fürs Experimentieren begeistern können.
Wer sich für Technik und Chemie interessiert und schon früh weiß, was er später mal lernen oder studieren will, kann sich mit diesem Zweig schon bestens auf eine Karriere in diesen Branchen vorbereiten.
Auch wenn Du noch nicht sicher bist, aber viel Spaß an Technik und Mathe oder Physik und Chemie hast, kannst Du diesen Bereich wählen um mehr darüber zu lernen.
So könnte sich Dein Stundenplan verändern:
Deine Abschlussprüfungen wären in:
Nach der Abschlussprüfung hast Du gute Voraussetzungen für ein Gymnasium oder eine Fachoberschule im mathematisch-technischen Bereich. Später hättest Du besonders gute Chancen auf eine Ausbildung für technische Berufe. Wie zum Beispiel: Flugzeugbau, Metalltechnik, Informatik, Mechatronik, Bauingenieur, Hörakustiker oder Schiffsmechaniker und viele andere.
Wählst Du diesen Wahlpflichtbereich solltest Du Dich über einen Schwerpunkt in Betriebswirtschaftslehre, Rechnungswesen, Wirtschaft und IT freuen. Spaß an Zahlen und Genauigkeit sind gute Voraussetzungen für diesen Zweig.
So würde sich Dein Stundenplan verändern:
Deine Abschlussprüfungen wären in den Fächern:
Deine schulische Weiterbildung könntest Du an einer Fachoberschule oder einem Gymnasium mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung fortsetzen. Du könntest auch eine berufliche Ausbildung in kaufmännischen Berufen oder Berufen in der Verwaltung anstreben.
Begeisterung für Sprachen solltest Du auf alle Fälle mitbringen, wenn Du Dich für diesen Wahlpflichtzweig entscheidest. Gute Noten im Fach Deutsch sind auch wichtig. Meistens gibt es neben der Fremdsprache noch ein anderes Schwerpunktfach wie zum Beispiel Betriebswirtschaft oder Rechnungswesen. Oft gibt es auch mehrere Sprachen zur Auswahl, wie Französisch oder Spanisch.
So wird die Fremdsprache in den Stundenplan eingegliedert:
Die Abschlussprüfungen finden in diesen Fächern statt:
Mit diesem Realschulabschluss kannst Du auf ein Gymnasium oder eine Fachoberschule gehen. Mit Englisch hättest Du schon zwei Fremdsprachen, die man für das Abitur braucht. Dieser Realschulzweig kann Dich für Berufsausbildungen im kaufmännischen Bereich oder in der Touristik vorbereiten oder für alles im internationalen Bereich, wo Sprachen angewandt werden.
Dieses Wahlpflichtfach vereint verschiedenen Schwerpunktfächer, unter denen Du auswählen kannst.
1. Musisch gestaltend, sportlich:
Wenn Du kreativ bist, handwerklich geschickt oder auch sportlich könnte dieses Wahlpflichtfach für Dich sein.
2. Hauswirtschaftlich:
Wenn Du Fächer wie Ernährung und Gesundheit magst, kannst Du Dich für dieses Fach entscheiden.
3. Sozial:
Möchtest Du mehr über den sozialen Bereich, wie zum Beispiel Pflege oder Betreuung erfahren, könnte dieses Schwerpunktfach für Dich interessant sein.
Das Schwerpunktfach würde etwa so in deinem Stundenplan erscheinen:
Eine Abschlussprüfung könnte in folgenden Fächern auf Dich zukommen:
Nach dem Abschluss hättest Du gute Voraussetzungen für den sozialen oder Gestaltungsbereich einer Fachoberschule oder eines Gymnasiums. Auch im Musik- oder Sportbereich kannst Du Dich weiterbilden.
Beruflich könntest Du Dich nach sozialen Berufen, oder Berufen die mit Gestaltung zu tun haben, orientieren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wahlpflichtfächer der Realschule die Schüler optimal auf eine spätere Ausbildung oder auch eine weiterführende Schule vorbereiten. Neben der Theorie des regulären Unterrichts konnten die Schüler sich auch praktisches Wissen in
bestimmten Bereichen aneignen. Dies kann ein Vorteil sein, denn du kannst nach der Realschule entweder gleich eine Ausbildung anfangen oder dich auf einer weiterführenden Schule anmelden. (Regeln für die Aufnahme an Gymnasien oder Fachoberschulen müssen je nach Fall abgeklärt werden, da sie sich je nach Bundesland unterscheiden).
Die Realschule mit ihren Wahlpflichtfächern erlaubt Schüler/innen etwas tiefer in bestimmte Berufsrichtungen hinein zu schnuppern.
Es lohnt sich also, sich gut zu überlegen, welches Wahlpflichtfach man belegen will.
Eine Entscheidung fürs Leben ist das Wahlpflichtfach sicher nicht, aber eine Gelegenheit etwas auszuprobieren das Dich interessiert und wer weiß, vielleicht kommst Du so Deinem Traumberuf einen Schritt näher.
Hi, ich bin Markus, ehemaliger mittelmäßiger Realschüler und Mathematiker mit 1er Abschluss.
Moment, wie passt das denn zusammen? Nun, eines Tages ging mir einfach ein Licht auf. Und dasselbe kannst du auch. Denn wir bei Pormago glauben, dass jeder ALLES erreichen kann. Deshalb möchten wir dir helfen, die beste Version von dir zu sein -
innerhalb & außerhalb des Klassenzimmers.