In den 16 deutschen Bundesländern bestehen sehr unterschiedliche Bedingungen für den Wechsel von der Grundschule in die erste Sekundarstufe. Baden-Württemberg, Sachsen, Bayern und Thüringen machen es beispielsweise von den Noten abhängig, welche Schulform empfohlen wird. Der fürs Gymnasium erforderliche Notenschnitt variiert dabei zwischen 2,0 und 2,5. Manchmal werden alle Fächer berücksichtigt, in manchen Bundesländern werden nur die Hauptfächer in diesen Schnitt gezählt. Neben den Noten können auch das Lernverhalten oder die Leistungsentwicklung eines Schülers oder einer Schülerin eine Rolle spielen. Das letzte Wort bei der Wahl der weiterführenden Schule haben jedoch meistens die Eltern – das ist der sogenannte Elternwille bei der Grundschulempfehlung. Dieser Wahl gehen meistens Beratungsgespräche mit Lehrerinnen und Lehrern und manchmal eine Aufnahmeprüfung voraus. In einigen Bundesländern ist es möglich, zuerst eine Zeit lang probeweise eine bestimmte weiterführende Schule zu besuchen, bevor die gewählte Schulform verbindlich wird. Bereits hier ist es also theoretisch möglich, auch ohne konkrete Empfehlung auf ein Gymnasium zu wechseln, denn die Grundschulempfehlung ist nicht immer verpflichtend.
Bist Du nach der Grundschule in einer Real- oder Mittelschule oder einer Gesamt- oder Gemeinschaftsschule mit der Orientierung auf einen mittleren Schulabschluss gelandet, ist ein Sprung aufs Gymnasium immer noch möglich. Gymnasien gibt es in allen 16 deutschen Bundesländern. Jedoch gibt es in jedem Bundesland unterschiedliche Regelungen dafür, welcher Notenschnitt für einen direkten Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium erforderlich ist. Das hängt auch davon ab, in welcher Klasse der Wechsel erfolgen soll. Die folgenden Kriterien können dabei eine Rolle spielen:
Die Regelungen der einzelnen Bundesländer für einen direkten Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium sind sehr unterschiedlich. Darüber hinaus sind auch die Schulen an sich sehr verschieden und sind teilweise eher oder eher weniger wechselfreudig, was die Schulform anbelangt. Ob ein Wechsel für Dich sinnvoll ist, kommt also auf Deinen individuellen Fall an. In den meisten Fällen wird nach Ende des Schuljahres gewechselt, dabei kann es aber vorkommen, dass in die nächsthöhere Klassenstufe gewechselt wird – jedoch kann es auch sein, dass Dir eine Wiederholung deiner aktuellen Klassenstufe auf dem Gymnasium empfohlen wird.
In den meisten Fällen empfiehlt sich für gute Schülerinnen und Schüler ein Wechsel nach dem Realschulabschluss. Wer im Realschulabschluss einen sehr guten, guten oder befriedigenden Notenschnitt erreicht hat und eine eventuelle Aufnahmeprüfung besteht, kann dann seine schulische Laufbahn auf dem Gymnasium weiterführen und die Hochschulreife absolvieren. Das Abitur wird dann nach drei Jahren erreicht. Zur Verfügung stehen die Schulformen Gemeinschafts- oder Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, das allgemeinbildende Gymnasium und das berufliche Gymnasium. Letzteres empfiehlt sich besonders für Dich, wenn Du bereits feste Interessen an einem späteren Berufsfeld, wie beispielsweise der Wirtschaft, den Naturwissenschaften oder den Sozialwissenschaften hast. Doch auch wenn Du diese Bereiche erst einmal für dich ausprobieren möchtest, empfiehlt sich der Wechsel aufs berufliche Gymnasium – denn auch hier erlangst Du eine allgemeine Hochschulreife, welche Dich für ein Universitätsstudium qualifiziert.
Wer einen Realschulabschluss besitzt, hat außerdem die Möglichkeit, seine Fachhochschulreife zu absolvieren. Direkt nach der Realschule kann in eine elfte Klasse einer Berufs- oder Fachoberschule eingestiegen werden. Bis zur Fachhochschulreife dauert es dann in der Regel zwei Schuljahre. Wer die Fachhochschulreife im Abend- oder Fernstudium absolviert, kann auch nur ein Jahr oder drei bis vier Jahre brauchen. Besitzt man bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, kann die Zeit bis zur Fachhochschulreife verkürzt werden.
Je früher Du den Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium schaffst, desto leichter ist eventuell die Umgewöhnung. Nach dem Realschulabschluss steigst Du in die Eingangsstufe des Gymnasiums ein, sodass Du das Abitur in insgesamt neun Jahren absolvierst. In der Eingangsstufe wirst Du auf die Inhalte des Gymnasiums vorbereitet und holst gegebenenfalls Inhalte, welche in der Realschule nicht gelehrt wurden, nach. Wenn Du vorhast, von der Realschule aufs Gymnasium zu wechseln, solltest Du dies sehr gut reflektieren und mit Deinen Eltern und Lehrern absprechen. Auf einem Gymnasium ist zumeist das Lernpensum höher, es gibt mehr Wochenstunden an Unterricht und es wird zunehmend verlangt, dass Schülerinnen und Schüler alles reflektieren und Eigeninitiative zeigen. Außerdem solltest Du Dich darauf vorbereiten, auf dem Gymnasium auch einmal Rückschläge zu erleben. Auch wenn Deine Noten auf der Realschule sehr gut sind, kann sich Dein Notenschnitt zu erst einmal verschlechtern, was Dir jedoch keine Sorgen machen sollte. Auf dem Gymnasium musst Du nämlich zuerst Inhalte aufholen, welche Deine neuen Klassenkameraden bereits gelernt haben. Eine Nachhilfe kann dann für einige Zeit sinnvoll sein, um Dich auf die neuen Lerninhalte und das gymnasiale Lernen einzustellen.
Lass Dich also auf keinen Fall entmutigen und gehe Deinem Ziel vom Abitur nach. Die Möglichkeiten grenzenlos und auch in Individualfällen besteht eine Lösung. Auch wenn Du bereits mit der Realschule fertig bist, gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, eine Hochschulreife zu erreichen. Wir wünschen Dir viel Erfolg in Deiner Schullaufbahn!
Hi, ich bin Markus, ehemaliger mittelmäßiger Realschüler und Mathematiker mit 1er Abschluss.
Moment, wie passt das denn zusammen? Nun, eines Tages ging mir einfach ein Licht auf. Und dasselbe kannst du auch. Denn wir bei Pormago glauben, dass jeder ALLES erreichen kann. Deshalb möchten wir dir helfen, die beste Version von dir zu sein -
innerhalb & außerhalb des Klassenzimmers.